Jeden Juni wird der “Pride Month” zelebriert: der Monat, der für die Visibilität und Rechte der LGBTQIA+ (Lesbian, Gay, Transgender, Queer, Intersex, Asexual +) Community steht. Aber wieso wurde gerade dieser Monat dafür
ausgewählt? Und warum ist es so wichtig, diesen zu zelebrieren?
Die Stonewall Riots im Juni 1969
1969, als Homosexualität in den USA noch in 61 Staaten als illegal und strafbar galt und queere Personen häufiger Opfer von Gewalt und Hassverbrechen wurden, gab es in New York City einige Gay Bars, die als sicherer Rückzugsort für die Community galten. Eine dieser Bars, war das Stonewall Inn, das zu der Zeit von der Mafia betrieben wurde: Die Besitzer:innen bestachen die Polizei,
niemanden festzunehmen und im Gegenzug boten sie überhöhte Preise für die Getränke an. Obwohl die Betreiber:innen die Polizei bestachen, führte diese relativ häufig Razzias im Stonewall Inn und in anderen Gay Bars durch und verhaftete die Kund:innen wegen “Anstiftung gleichgeschlechtlicher Beziehungen”. Darüber hinaus wurden auch Trans* Personen festgenommen und verhaftet, da sie sich nicht “Ihres Geschlechtes gerecht” kleideten. Als es am 28. Juni 1969 schließlich wieder zu einer Razzia kam, hatten die
Kund:innen genug, und fingen einen Aufstand an. Es kam zu Gewalttaten gegen die Polizei und die Protestierenden: Diese Revolten für die Gleichberechtigung Homosexueller und queerer Personen dauerte den ganzen Monat lang an, bis zum ersten Juli 1969.
Die sogenannten Stonewall Riots waren der Anfang der Bewegung, die sich für homosexuelle und queere Rechte einsetzte. Ein Jahr nach den Stonewall Riots, wurde die erste Gay Pride Parade zelebriert. Nach und nach wurden Homosexualität und Gender Expression in anderen US-Bundesstaaten schrittweise entkriminalisiert. Die Stonewall Riots waren jedoch nicht nur für
die USA wichtig, sondern lenkten die Aufmerksamkeit auf die Gleichberechtigung der LGBTQIA+ Community weltweit.
Ab 1999 entschloss U.S. President Bill Clinton, den Juni als Monat für Pride (dt. “Stolz”) zu küren, zur Erinnerung an die ersten Bewegungen, die sich für LGBTQIA+ Rechte einsetzten.
Pride heutzutage
Weltweit ist Homosexualität noch in 69 Staaten illegal und in 11 Ländern droht sogar noch die Todesstrafe dafür. In Europa können gleichgeschlechtliche Paare in 18 Staaten heiraten, Deutschland gehört auch dazu. Der Weg zur weltweiten Gleichberechtigung, ist also noch lange. Allein im Jahre 2022 wurden in Deutschland 1.422 queerfeindliche Straftaten angezeigt (Quelle: Bundeskriminalamt, 2023). Und hierbei handelt es sich ausschließlich um die gemeldeten Fälle, die Dunkelziffer lässt allerdings auf eine höhere Zahl schätzen, da queerfeindliche Gewalt oftmals aus Angst nicht zur Anzeige gebracht wird oder nicht als solche aufgefasst wird.
Der Pride Monat gilt natürlich nicht nur homosexuellen Personen, sondern auch Menschen mit diverser Geschlechteridentität und all denjenigen, die sich nicht im binären, heteronormativen Wertekanon wiederfinden. Während dieses Monats werden Diversität, Individualität und Einzigartigkeit zelebriert. In vielen Ländern finden Paraden und Straßenfeste statt: Bunte Flaggen, Konfetti und Glitzer fliegen herum und die Leute feiern alle gemeinsam zusammen auf der Straße. Eingeladen sind natürlich alle! Jede:r kann mitfeiern und ist willkommen. Der Pride Monat ist deshalb wichtig, um Leuten Visibilität zu gewähren und um das Bewusstsein zu verbreiten, dass alle Menschen gleichrangig sind, unabhängig davon, wie sie sich identifizieren oder wen sie lieben.
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